Mein Praktikum in einer Werbeagentur

Hallo, ich bin Jenny. Ich komme aus Schweinfurt und studiere Kommunikationsdesign in Würzburg.

Ich bin im 5. Semester. 5. Semester bedeutet Praxissemester. Ein halbes Jahr arbeiten in einer Agentur. In einer Agentur wie medienreaktor. Das wiederum bedeutet Spaß. Sehr viel Spaß. Von September 2016 bis Februar 2017 durfte ich dort mit tollen Leuten ein unvergessliches halbes Jahr verbringen, viel lachen und lernen.

Ich bin jeden Tag von Schweinfurt gependelt. Zwischen 8 und 9 waren Mika und ich meist in der Agentur. Mika ist mein Hund. Entweder war er auf der Suche nach Essen, oder er gefährdete sich selbst in dem er zwischen Bürostühlen einschlief und unter die Rollen geriet. Kein einfaches Leben. Er verstand sich super mit Happy, unserem anderen Agenturhund. Ich glaube, die beiden wurden sehr gute Freunde. Er wird ihn mit Sicherheit vermissen. 

Montag Morgen, 8:15 Uhr in der Agentur: Meeting.

Mehr oder weniger ausgeschlafen traf man sich im Besprechungszimmer am riesigen Tisch und besprach die Woche. Was fällt an, kommt jeder mit seinen Aufgaben durch, muss irgendwas verschoben werden?

Nach einer Tasse Kaffee machten wir uns an die Arbeit. Jeder im Team hatte so sein Aufgabengebiet. Print, Webdesign, Webentwicklung. Alles aus einer Hand. medienreaktor erarbeitet individuelle Markenstrategien für Kunden, berät, konzipiert und kreiert kreative Gestaltungsvorschläge. Das Ziel der Woche war es, alle Aufgaben bis Freitag abzuschließen.

Ich hatte meinen Platz neben Caro, die für den Printbereich zuständig war und unterstützte sie wo ich konnte. Die Arbeit mit ihr war wirklich toll. Sie erklärte mir, um was es beim jeweiligen Kunden ging und ließ mich dann drauf loslegen. Ich hatte Zeit mir Ideen und Inspirationen zu holen, was nicht üblich für einen stressigen Agenturalltag ist. Bei Fragen rund um Photoshop und Illustrator stand Sie mir immer zur Seite und gab mir wertvolle Tipps, wie ich Gestaltungen besser umsetzen kann. Mir wurden weitestgehend alle Freiheiten gelassen und ich konnte nach meinen Vorstellungen gestalten. Meine Entwürfe habe ich mit Caroline abgesprochen und wir haben ausgewählt, welche Richtungen ich weiter ausarbeiten sollte. Diese habe ich anschließend dem Team präsentiert. Gemeinsam wogen wir ab, was wir dem Kunden zukommen ließen.

Natürlich war die Arbeit im Gegensatz zum Studium anders, aber nicht unbedingt schlechter. Man bearbeitet nicht immer Themen, die auch von persönlichem Interesse sind. Dies kann aber durchaus auch eine Herausforderung sein und den eigenen Horizont erweitern, da man sich nicht selten in komplett neue Bereiche einlesen muss, um zu verstehen, um was es dabei geht. 

Ich habe in der Zeit bei medienreaktor viele verschiedene Tätigkeitsfelder kennengelernt. Wir waren bei Fotoshootings und Filmdrehs bei Bosch und Rakuten. Letztere Firma habe ich vorher nicht gekannt und hatte nun die Gelegenheit mir alles zeigen zu lassen. 

Die Woche verging meist wirklich schnell. Freitag, 12 Uhr, Zeit für unseren traditionellen Pizzatag. Saßen wir die restliche Woche mittags in der Küche zum Essen, so war Freitag der Tag, an dem wir alle zusammen im Besprechungszimmer Pizza vom Italiener nebenan aßen. Zur Entspannung des Arbeitstages trugen Bier, Schnaps („Schnaps?“ Hoffnungsvoller Blick in die Runde) oder Champagnerrunden bei. Ich habe viel gelernt. 

Danke für so verrückte Leute wie Euch. Ich werde den Agenturalltag, umgeben von ertönenden RTL Jingles, unendlich vielen Cola-Flaschen, Gesangs- und DJ-Talenten, fluchenden Kollegen so schnell nicht vergessen. Bis ich Euch wieder besuche, kann Mika auch ein Salto. Versprochen. Bis ganz bald!

Outtakes

„Das ist für dich Old School Hip Hop?“ – Andreas, 42, hat den zweiten Weltkrieg erlebt.

„Achja, noch ein wichtiger Hinweis: wenn hier im Büro Lieder gesungen oder gepfiffen werden, ist es enorm wichtig, dass jedes Lied mit dem Telekom-Jingle beendet wird. Danke!“ – Daniel, 30, sieht sein Hauptaufgabengebiet in Soundlogos. 

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