„Für einen eigenen Maschinenhandel war das nötige Kleingeld halt nicht da.“ Fasst man es kurz, ist das die Erklärung, warum Christian Böhm seit mittlerweile 20 Jahren Geschäftsführer der BÖHM.media GmbH ist. Natürlich steckt aber deutlich mehr dahinter.
Los ging es für Christian als Verkäufer von Baggern und ähnlichen Maschinen. Da er sich bereits in dieser Zeit immer mehr um Marketing gekümmert hat, fiel ihm der Schritt hin zu einer Werbeagentur nicht schwer. „Ich habe schon immer die Firmenzeitung mitgemacht und durfte auch die Außendarstellung meines damaligen Arbeitgebers mitgestalten.“ Und lange darüber nachdenken musste er auch nicht: „Man muss einfach mal machen, mal probieren und nicht lange fragen, wieso und weshalb.“
Christians Wandel vom Verkäufer hin zum Leiter einer Werbeagentur lief auch aufgrund seiner Erfahrung mit Kunden rund, da er einige Parallelen sah: „Ich muss herausfinden, was der andere braucht, was der andere will. Und wenn ich das dann einfach löse, dann habe ich gewonnen.“ Nachdem Christian zu Beginn jeder Kunde recht kam, wurde die Eingrenzung seiner Zielgruppe nach und nach spezifischer. „Jetzt seid ihr in eurer Nische angekommen, oder?“, will RECHARGE-Host Flo wissen. „Ja, die große Klammer bilden Familienunternehmen, also inhabergeführte Unternehmen. Und da am liebsten Unternehmen, die einen Beitrag leisten und der Welt etwas Sinnvolles bieten.“ An der Spitze der Zielgruppe stehen Metzgereien, die etwa 30 Prozent des Umsatzes der BÖHM.media GmbH ausmachen.
„Je polierter etwas ist – und auch wenn es schick aussieht – desto weniger kommt es an.“
Die Arbeit in der Genussbranche hat sich mit der Zeit verändert. „Früher haben wir die Chance gesucht und haben dann einfach etwas verkauft. Der Erfolg war aber nicht langfristig. Deshalb lassen wir uns heute deutlich mehr Zeit.“ Zuhören, Probleme identifizieren und Lösungen finden. „Dabei lassen wir unsere Kunden selbst zuerst verstehen, was sie wirklich brauchen. So steigert sich auch ihre Lust auf das Projekt und der Erfolg ist nachhaltiger.“
Ein großer Schub entsteht dabei auch durch die Digitalisierung, die „eine riesige Chance“ ist, wie Christian Böhm schildert. „Denn mit dem Internet kann ein Ein-Mann-Unternehmer eine Bekanntheit erlangen, die früher den Großen vorbehalten war.“ Setzt ein Unternehmen dann auf den Onlinehandel, dann ist das Konzept von großer Bedeutung. „Online ist es noch wichtiger, eine ganz klare Geschichte zu erzählen – und es muss authentisch sein.“ Für den ehemaligen Verkäufer hat es keinen Sinn, wenn es in der Außendarstellung zu künstlich wird. Seine klare Botschaft: „Je polierter etwas ist – und auch wenn es schick aussieht – desto weniger kommt es an.“
Noch mehr von Christian Böhm gibt es in der aktuellen Folge von RECHARGE. Christian berichtet da noch genauer von seiner eigenen Einstellung und erklärt, warum er bei Stillstand „im Regelfall weg“ war und wie wichtig es ist, das eigene Feuer immer wieder neu zu entzünden.