Wie würden wir gerne in Zukunft arbeiten? Was ist unseren Kunden in der Zusammenarbeit mit uns wichtig? Warum arbeitet man gerne bei und mit uns? Und wie sollen sich das Kundenerlebnis und unsere Marke anfühlen?
Der Beantwortung dieser und weiterer Fragen widmeten wir uns Anfang 2020. Um dann wie so viele von der Wucht der Pandemie und ihren Auswirkungen überrascht zu werden. Dabei haben wir gemerkt: Unsere Antworten auf die Fragen waren richtig. Corona als „Brandbeschleuniger“ diente uns als Bestätigung für den eingeschlagenen Weg.
Seit über einem Jahr arbeiten wir intern daran, uns neu zu erfinden. Ein überarbeiteter Markenauftritt, der auf unseren Social Media Kanälen zuerst sichtbar geworden ist, dient dabei nur als visueller Vorgeschmack nach außen.
„Mut zur Veränderung“ als Markenwert
Wille und Mut zur Veränderung stehen dabei im Mittelpunkt. Nur wer bereit ist, sich selbst zu verändern, sein Geschäftsmodell und seine Arbeitsweise zu hinterfragen, kann am Markt bestehen. Das gilt auch für uns: und wird damit ein zentraler Markenwert von medienreaktor.
Veränderung nicht nur zuzulassen, sondern aktiv zu gestalten, sichert sowohl unsere Zukunft, als auch die unserer Kunden. Umso mehr rückt damit die strategische Beratung um Geschäftsmodelle und Digitalisierung in den Fokus unserer Arbeit.
„Digitale Strategien für Marken von morgen“ ist mehr als nur unser neuer Claim. Bestehende Marken fit für die Digitalisierung zu machen oder neue Unternehmen zu den Marken des nächsten Jahrzehnts zu machen – das ist unsere Mission.
Agilität und selbstorganisierte Teams
Bereit sein für Veränderung, das erfordert neben der richtigen Denkweise auch eine Arbeitsweise, die Veränderung ermöglicht und ihr grundsätzlich positiv gegenübersteht. Hierarchien (egal wie „flach“) und Silodenken erschweren diese Veränderung.
„Agile“ Arbeit hat für uns jedoch nichts mit Scrum oder Kanban zu tun, sondern mit Arbeitsmethoden und Prozessen, die Änderungen in den Anforderungen flexibel ermöglichen. Dahingehend verändern wir schon seit zwei Jahren Schritt für Schritt unsere Arbeitsorganisation: weg von zentralen Projektleitern und starren Aufgabenpaketen, hin zu interdisziplinären, selbstorganisierten Teams.
Unsere agilen, crossfunktionalen Teams führen Kundenprojekte eigenverantwortlich durch, organisieren Projektablauf, Aufgaben und Zeitplanung, und sind fester Ansprechpartner für den jeweiligen Kunden. Jedes Team sammelt während der Zusammenarbeit wertvolles Kunden- und Branchen-Knowhow, das intern weitergegeben werden kann.
Perspektivisch möchten wir das Prinzip Selbstorganisation in unserer Agentur noch ausweiten. Einteilung der Arbeitszeit, Urlaubsplanung und sogar Themen wie Anstellungen, Kündigungen oder Gehalt könnten dann selbstbestimmt durch unser Team erfolgen.
Unsere Arbeitswelt „Post-Corona“
Plötzlich Home-Office. Auch wenn wir mobiles Arbeiten schon vor Corona ermöglicht und regelmäßig genutzt haben, steht die Arbeitswelt Kopf, wenn die ganze Agentur verteilt arbeiten muss.
Doch aus der Notwendigkeit wurde schnell eine Tugend: Prozesse, Kommunikationswege und Formate der Zusammenarbeit in Remote-Situationen haben sich intern und in unseren Projekten etabliert und sind nicht mehr wegzudenken. Rituale wie Remote-Kaffee oder unsere beliebten, gemeinsamen Spieleabende sorgen dafür, dass auch der persönliche, freundschaftliche Kontakt unter den Kolleginnen und Kollegen in dieser Zeit nicht zu kurz kommt.
Und neben der direkten, persönlichen (Video-)Kommunikation haben wir viele Möglichkeiten der asynchronen Projektkommunikation gefunden, die uns dem Ziel des Arbeitens „wann, wo und wie jeder möchte“ ein großes Stück näher gebracht haben.
Die Bedeutung der Agenturräume wandelt sich dadurch: von einem Ort der Arbeit zu einem Ort des Zusammenkommens, des Austausches und der gezielten Zusammenarbeit im Team. Ein neues Raumkonzept soll diesen Veränderungen bis zur Rückkehr in die Agentur Rechnung tragen.
Wertvolle Zusammenarbeit statt Stundenerfassung
Die Zusammenarbeit mit uns soll Erfolge bringen und Freude machen. Neben dem entstehenden Wert aus dem Projekt soll auch der Weg dorthin „wertvoll“ sein – für unseren Kunden, aber auch für uns.
Ein Denken in Aufwänden und Stundensätzen, sowie deren Abrechnung stehen dem diametral gegenüber. Wie kann eine Zusammenarbeit wertschätzend sein, wenn man nach (oder vor) dem Projekt um Stunden feilschen muss? Wie kann der Kunde Planungssicherheit haben, wenn die Anzahl der Stunden eine Variable ist? Und sind wir als Agentur durch die Abrechnung nach Stunden überhaupt mehr als eine verlängerte Werkbank?
Deshalb drehen wir den Spieß um und orientieren uns konsequent am Wert des erfolgreichen Projekts: Welcher Mehrwert entsteht durch unsere Arbeit und wie können wir diesen Wert steigern? Das wollen wir gemeinsam herausfinden, bevor wir ein Angebot erstellen. Und diesen Wert dann präzise und klar formulieren. Mit pauschalen Fixpreisen und einer Abschaffung der Stundenerfassung.
Und wenn wir in einem angefragten Projekt mal keinen Wert generieren können, lehnen wir freundlich ab.
Leistungen mit Mehrwert
Das bringt uns zu unserem Leistungsportfolio. Wie können wir unseren Kunden am besten helfen? Wo liegt der größte Hebel, welche unserer Leistungen bringen Kunden den höchsten (Mehr-)Wert?
Auch wenn wir schon lange keine „Full-Service Werbeagentur“ mehr sind (und auch nie wirklich waren): Unser Leistungsportfolio wird dadurch spitzer, tiefer, digitaler, strategischer, und letztlich wertvoller. Und Leistungen, die diesem Anspruch nicht genügen, fliegen raus.
In Konsequenz bedeutet das auch eine schrittweise Abkehr von reinen Umsetzungsleistungen. Wenn der generierte Wert gering ist, unsere Arbeit aber teuer, macht das schließlich für alle Beteiligten keinen Sinn. So verabschieden wir uns von reinen Grafikdienstleistungen und jeder Art von Printprojekten.
Ökologische Wertschöpfung statt „weiter so“
Hier sind wir ganz ehrlich: Der ökologische Fußabdruck stand bisher nicht unbedingt im Vordergrund unserer Arbeit. Dabei zeigt Corona deutlich, dass wir nicht einfach so weitermachen können und hier noch mehr gehen muss als „papierloses Büro“ und Mülltrennung.
Schon vor der Pandemie reifte in uns der Gedanke, dass nur ökologische Unternehmen auch nachhaltig ökonomisch erfolgreich sein werden – und damit „wertvoll“ für uns alle, für die Gesellschaft.
Auch wenn wir einige Dinge natürlich schon lange beherzigen, so ist der Weg zum nachhaltigen Wirtschaften ein langer. Denn er umfasst, wenn wir uns mehr als einen grünen Anstrich geben wollen, sehr viele Handlungsfelder. Neben den großen CO2-Treibern Gebäudewärme, Strom und Mobilität ist hier auch der Blick auf unsere „Zulieferer“ wie Hosting- und Clouddienste wichtig. Oder auf unsere Banken, Versicherungen und unsere Altersvorsorge.
Neben besonders energieeffizienter Hardware, sparsamer Gebäudetechnik und 100% Ökostrom aus Wasserkraft haben wir in einem ersten Schritt unseren Fuhrpark elektrifiziert und Geschäftsreisen auf das Notwendigste reduziert. Doch das kann nur der Anfang sein.
Transparenz nach innen und außen
Für ein Gelingen unserer Ziele ist Transparenz wichtiger denn je. Dies gilt für die Kommunikation mit unseren Kunden, in Projekten und natürlich auch in unserem Team und nach außen. Beispielsweise beziehen wir unsere Kunden in Projekten genauso mit in unsere Kollaborationssoftware ein, wie unser eigenes Team. Jede interne Diskussion und jeder Arbeitsschritt sind so für alle Projektbeteiligten öffentlich, es gibt keine Geheimnisse, keine Missverständnisse und damit maximale Fokussierung auf das gemeinsame Ziel.
Dieser Artikel ist ebenfalls ein Schritt zu mehr Transparenz. Wir wollen mehr Einblick geben in Themen, die uns bewegen, in unsere Arbeitsweise und die Ausrichtung unserer Agentur.
2021 gilt für medienreaktor: Mehr Digitales, mehr Strategie, mehr Agilität, mehr Ökologie, mehr Transparenz, mehr Wert. Und hoffentlich weniger Corona.