Das Café „Coffee Roasters“ in der isländischen Hauptstadt Reykjavik, mein Wohnzimmer in Bamberg und unsere Agentur in der Franz-Ludwig-Straße. Was alle drei Orte gemeinsam haben? Natürlich sind sie alle mal einen Besuch wert, vor allem aber waren sie alle schon einer meiner Arbeitsplätze in diesem Jahr.
Ob am LG-Display mit 5k-Auflösung oder auf dem iPad in rund 2.500 Kilometern Entfernung – ich kann von überall aus arbeiten. Natürlich brauche ich eine stabile Internetverbindung und muss für Termine oder Huddles via Slack in einer ruhigen Umgebung sein. Aber in der Theorie steht dem Arbeiten von überall nichts im Wege. Deswegen lag mein Arbeitsplatz im September auch unweit der Hallgrimskirche in Reykjavik.
Diese Art zu Arbeiten ist die Verbindung von Urlaub und Arbeit. Workation. Das war für mich zwar etwas Besonderes, in unserer Agentur bin ich damit aber keineswegs der Erste, der so etwas gemacht hat. Viel mehr gab es hier schon zwei Workations, in denen mehrere Kolleg:innen gemeinsam Zeit an Urlaubsorten verbracht haben. Dabei waren sie aber trotzdem zu den normalen Arbeitszeiten erreichbar. Zum einen an der deutschen Ostsee, zum anderen in Tschechien.
Dass man einen Auslandsaufenthalt aber auch ganz anders nutzen kann, hat unser ehemaliger Mitarbeiter Domi gezeigt. In seiner „Villa Soluna“ in Spanien bieten er und seine Frau Retreats auch Seminare oder Ausbildungen an. Wenn Domi dann seine Arbeit für medienreaktor erledigt hatte, stand er am Herd oder gab Kurse. All das natürlich unter der spanischen Sonne und bei Temperaturen, von denen wir oft nur träumen können.
Was sich in all diesen Fällen zeigt: Arbeit ist Arbeit. Und die soll Spaß machen. Das ist in erster Linie so, wenn das Team passt. Genauso wichtig sind aber auch die Freiheiten und damit das Vertrauen, das man von der Geschäftsführung bekommt. Das denke übrigens nicht nur ich. Ich habe mich mal in der Agentur umgehört.
„Für mich zählt die Freiheit zu entscheiden, von wo ich arbeite“, verrät Florian Hartl. „Dauerhaft Home-Office wäre nichts für mich. Ich brauche den Austausch in der Agentur. Aber spontan den Ort wechseln zu können für einzelne Aufgaben oder Tage – die Flexibilität finde ich gerade mit Familie und Kids extrem wertvoll.“ Ganz ähnlich klingt das auch bei Janina Topic: „Für mich ist die Option, ins Home-Office gehen zu können, sehr wichtig. Allerdings fehlen dann die Kollegen und der gemeinsame Austausch. Für konzentriertes Durchpowern, wenn mal ein Handwerker nach Hause kommt oder man sich nicht zu 100 Prozent fit fühlt, ist das Home-Office aber unverzichtbar.“
Meine Kolleg:innen zeigen auf, was ich selbst auch merke: den direkten Kontakt und das gemeinsame Arbeiten ersetzt nichts. Zumindest nicht dauerhaft. Aber die Möglichkeiten, die wir durch die flexible Wahl des Arbeitsplatzes haben, sind sehr viel wert. Jonas Reuter fasst das zusammen: „Ich arbeite eher selten im Home-Office, aber wenn sind es immer sehr produktive Tage.“ Und genauso geht es mir auch. Ist man mit sich alleine, kann man sich super fokussieren. Und das geht auch im Urlaub, beziehungsweise in der Workation. Was das Arbeiten von unterwegs oder von zuhause aus aber nicht kann: die Kolleg:innen ersetzen. Und hier schließt sich für mich der Kreis. Arbeiten macht vor allem im Team Spaß.